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Montag, November 25, 2024

WHU-Studie: Nur eine Minderheit deutscher Familienunternehmen nutzt bereits heute aktiv Digitaltechnologien – nur eine knappe Mehrheit Basis-IT - Unternehmen-News.de

NetzweltWHU-Studie: Nur eine Minderheit deutscher Familienunternehmen nutzt bereits heute aktiv Digitaltechnologien - nur eine knappe Mehrheit Basis-IT

Frankfurt am Main (ots) – 55 Prozent der deutschen Familienunternehmen fühlen
sich auf die Herausforderungen der Digitalen Transformation vorbereitet. Aber
nur eine Minderheit nutzt faktisch bereits Technologien wie Cloud Computing (38
Prozent), Big Data (19 Prozent) oder Anwendungen für künstliche Intelligenz (5
Prozent). Das hat eine Studie der WHU Otto Beisheim School of Management
ergeben, die untersucht hat, welche digitalen und IT-Technologien deutsche
Familienunternehmen heute in der Realität einsetzen. Die Studie wurde gefördert
von der Beratungsgesellschaft Andersch.

– Weniger als ein Drittel nutzen Business-Intelligence- (31
Prozent) und Big Data (19 Prozent) Anwendungen
– Industrie 4.0-Technologien kommen nur bei 13 Prozent zum Einsatz
– Künstliche Intelligenz und Blockchain werden nur vereinzelt
wirklich bereits genutzt

Die Studie teilt die Technologien in vier verschiedene Kategorien ein: Basis-IT,
fortgeschrittene IT, moderne IT und Zukunftstechnologie. „Erschreckend ist, dass
selbst in der Anwendung der Basis-IT nur knappe Mehrheiten diese Anwendungen
überhaupt im Einsatz haben“, sagt Professorin Nadine Kammerlander, Leiterin des
Lehrstuhls Familienunternehmen an der WHU, die diese Studie inhaltlich begleitet
hat. So nutzen 66 Prozent der Unternehmen ein ERP-System zur Steuerung von
Geschäftsprozessen und Lieferanten, 55 Prozent versenden Rechnungen
elektronisch, 52 Prozent nutzen Soziale Netzwerke und die Hälfte (50 Prozent)
haben ein digitales System für das Management von Kundenbeziehungen eingeführt.

In der von der WHU als ‚Fortgeschrittene IT‘ kategorisierte Anwendungen kommen
die Folgenden zum Einsatz: 47 Prozent setzen Web Analytics zur Analyse der
Nutzer ihrer Websites ein, 39 Prozent nutzen digitale Weiterbildung, 38 Prozent
Cloud Computing und 31 Prozent Business-Intelligence-Anwendungen.

Unternehmen wissen um das Potenzial, haben aber Probleme mit Investition,
Expertise und faktischer Umsetzung

„50 Prozent der Unternehmen haben uns mitgeteilt, dass sie über die
Anwendungsmöglichkeiten und das Leistungspotenzial moderner
Informationstechnologie schon Bescheid wissen“, sagt Nadine Kammerlander. „Als
große Hürde wurde aber genannt, dass insbesondere das Fehlen technologischer
Schnittstellen zwischen existierenden Anwendungen und neuen Technologien in der
Praxis die Einsatzmöglichkeit limitieren würde. Ebenso wurden als
Schwierigkeiten Anschaffungs- und Einführungskosten und fehlendes Spezial-Wissen
beschrieben.“

Schaut man sich moderne IT-Anwendungen und Zukunftstechnologien an, verringert
sich die Zahl der Unternehmen, die diese auch anwenden noch einmal deutlich.
Weniger als ein Drittel (31 Prozent) haben ein digitales Wissensmanagement
eingeführt, Big Data 19 Prozent, eine vorausschauende Instandhaltung
(‚Predictive Maintenance‘) haben 18 Prozent im Einsatz und Anwendungen, die man
im Allgemeinen mit der modernen Industrie 4.0 in Zusammenhang bringt, haben
gerade einmal 13 Prozent im aktiven Gebrauch. Tools, die Virtuelle Realität
einsetzen, nutzen neun Prozent, fünf Prozent Künstliche Intelligenz und die
Zukunftstechnologie Blockchain kommt faktisch nur bei drei Prozent der befragten
Unternehmen zum Einsatz.

Strategische Partnerschaften und Kollaborationen können helfen,
Innovationskultur zu entwickeln

Nadine Kammerlander sagt: „Zusammenfassend kann man sagen: All das, was heute im
öffentlichen Diskurs nahezu omnipräsent erscheint, haben deutsche
Familienunternehmen nur in einer – teils prozentual einstelligen – Minderheit im
Einsatz. Wegweisende Technologien wie Blockchain oder KI sind sogar Einzelfälle.
Viele Familienunternehmen agieren hier ganz nach ihrer DNA: Erst wenn sie vom
Einsatz einer Technologie vollends überzeugt sind und glauben, dass sich diese
auch rechnet, investieren sie. Das ist eine durchaus legitime Strategie.
Allerdings führt das gleichzeitig dazu, dass sie keine Erfahrungen mit den neuen
Trends und Technologien abseits von Vorträgen und der Presselektüre sammeln
können. Die Minderheit, die heute bereits neue Technologien nutzt und
ausprobiert, wird in der Zukunft eher dazu fähig sein, notwendige Veränderungen
schneller, gezielter und effizienter herbeizuführen. Die Mehrheit der
Familienunternehmen könnte im schlimmsten Fall die möglichen Wettbewerbsvorteile
der Zukunft schon heute aufgeben.“

Mike Zöller, Partner der auf Restrukturierung spezialisierten
Beratungsgesellschaft Andersch bringt durchaus Verständnis für die Probleme der
Familienunternehmen auf. „Unternehmen, mit denen wir arbeiten, fehlt es oft an
der notwendigen Expertise und Innovationsoffenheit, um sich – teils auch
spielerisch und explorativ – mit neuen Technologien zu beschäftige“, sagt
Zöller. „Nicht jede neue Technologie wird unmittelbar Umsatz oder Gewinn
steigern. Es geht vielmehr darum, heute zu investieren, um wettbewerbsfähig zu
bleiben. Wer die Expertise nicht komplett selbst aufbauen kann oder will, sollte
sich nach strategischen Partnern und Kollaborationen umschauen. Diese
ermöglichen es, auch bei limitierten Ressourcen neue digitale Anwendungen zu
auszuprobieren, zu analysieren und sie auf ihre Einsatzfähigkeit zu überprüfen.
Gleichzeitig kann eine solche Öffnung der Schritt zu einer neuen
Innovationskultur sein.“

Über die Studie:

Die Studie ‚Digitale Transformation im Mittelstand und in Familienunternehmen‘
wurde durchgeführt am Lehrstuhl für Familienunternehmen der WHU Otto Beisheim
School of Management unter der Leitung von Prof. Dr. Nadine Kammerlander und mit
Unterstützung der Beratungsgesellschaft ANDERSCH. Die Untersuchung geht der
Frage nach, wie der aktuelle Status der Digitalen Transformation heute in diesem
Unternehmenssegment zu bewerten ist. Dazu wurden 1.444 Unternehmen befragt,
davon 689 Unternehmen in mehrheitlichem Familienbesitz und 755 im
Nicht-Familienbesitz. 92 Prozent der Antwortgeber sind Führungskräfte, davon 53
Prozent Mitglieder der Geschäftsführung/des Vorstands und 34 Prozent der/die
jeweils Vorsitzende dieses Gremiums.

Auszüge aus der Untersuchung sind auf Anfrage hier erhältlich: https://whu.edu/d
e/fakultaet/entrepreneurship-and-innovation-group/familienunternehmen/

Pressekontakt:

Andersch AG

Herr Mike Zöller
Neue Mainzer Straße 80
60311 Frankfurt am Main

T: +49 69 27229950
presse@andersch-ag.de
www.andersch-ag.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/136802/4517217
OTS: Andersch AG

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